Dem Winterblues begegnen

"Gerade in unsicheren Zeiten ist es Balsam für die Seele sich gesehen zu fühlen."


Mario G., Bereichsleiter: Mit Sorge schaue ich in die nächsten Wochen. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und in unserer Belegschaft nehme ich eine große Frustration wahr. Vor ein paar Wochen hatte ich noch gehofft, dass wir dieses Jahr mit einer Weihnachtsfeier abschließen können. Aber das ist nun, Corona-bedingt, nicht möglich. Ich bin jetzt etwas ratlos, wie wir dieses Jahr abschließen sollen.

 

Sven Franke: Ja, ein besonderes Jahr kommt zum Ende. Manche Stimmen sagen, wir stehen vor einem langen, harten Winter. Wichtig ist erst einmal die Erkenntnis, dass wir an der Pandemie an sich, nichts ändern können. Und so hilft es auch nicht, unser Gedankenkarussell weiterdrehen zu lassen. Stattdessen müssen wir uns darauf fokussieren, was wir gestalten können.

 

Nadine Nobile: Wie einige Unternehmen ihren Gestaltungsspielraum in den vergangenen Monaten genutzt haben, fand ich sehr inspirierend. Einer unserer Kunden veranstaltet beispielsweise einmal im Monat eine virtuelle Geburtstagsrunde, bei der das gesamte Team die Geburtstagskinder hochleben lässt. Ein anderes Unternehmen verschickte ein „Überraschungspaket“ anlässlich des ausgefallenen Sommerfestes an alle Mitarbeitenden. Im Paket waren Snacks, Getränke und die Einladung, sich mit den jeweiligen Team virtuell zu treffen. Das war zwar kein würdiger Ersatz für ein Sommerfest, aber es war das Signal der Geschäftsführung an die Belegschaft „Wir denken an Euch“. Eine Aktion, die auch wunderbar in die Weihnachtszeit passt.

 

Sven Franke: Es war berührend zu sehen, wie emotional Mitarbeitende von der Aktion berichteten. Gerade in unsicheren Zeiten ist es Balsam für die Seele sich gesehen zu fühlen.

Ich würde Dir deshalb empfehlen, gemeinsam mit Deinem Führungsteam zu überlegen, wie Ihr Nähe schaffen und Beziehungen stärken könnt. Vielleicht ist ja ein gemeinsamer Spaziergang mit der einen oder dem anderen möglich. Vor allem mit denjenigen, um die Du Dir Sorgen machst.

 

Nadine Nobile: Ja, das ist ein wichtiger Punkt. Lege Dein Augenmerk auf Menschen, die von einer Krise bedroht sind. Hole Dir Unterstützung: von Expert:innen genauso wie von Kolleg:innen. Teile Telefonnummern von Beratungshotlines: sei es für Menschen mit Depressionen, Suchterkrankungen, Angststörungen oder Menschen, die von häuslicher Gewalt bedroht sind. Und stelle regelmäßig Tipps für den resilienten Umgang mit Krisen oder den achtsamen Umgang mit eigenen Bedürfnissen zur Verfügung.

 

Sven Franke: Und nutze die Macht der Gemeinschaft: initiiere eine Spendenaktion, bitte Azubis eine Winterplaylist mit Lieblingsliedern von Teammitgliedern zu erstellen oder ermutige Mitarbeitende ihre:n persönliche:n Coronaheldin oder -held zu küren. Das kann eine Kollegin sein, die einem geduldig das Konferenztool erklärt hat, ein Nachbarn, der die unzählige Pakete bereitwillige angenommen hat, oder die Freundin, die einfach nur ein offenes Ohr hatte. Werde gerne kreativ und gestalte – gemeinsam mit anderen –  diesen sehr besonderen Winter. Denn auf ihn werden wir noch sehr lange zurückblicken.


Dieser Beitrag ist in der Dezember-Ausgabe des Wirtschaftsmagazins Standort 38 im Rahmen unserer monatlichen Kolumne erschienen. 



Sven Franke & Nadine Nobile sind Gründer:innen von CO:X. Sie gehen als Prozess- und Organisationsbegleiter:innen verschiedenen Blickwinkeln und Perspektiven in Unternehmen  nach. Immer mit dem Ziel den eigenen Horizont zu erweitern und Impulse weiterzugeben und Entwicklung anzuregen.



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