"Wir sollten auch diejenigen einbeziehen, die nicht per se die besten Voraussetzungen mitbringen, für sich selbst einen Wert in ihrem Tun zu sehen."
Anna-Marie Kühne
Nachdem ich so viele interessante Beiträge zu #NewPay lesen durfte, hat es mir nun doch in den Fingern gekribbelt. Viele bisher genannte Impulse finden meine volle Zustimmung. Dazu gehören der Mehrwert von Zeit sowie nicht-monetärer Leistungen für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und dass extrinsische Motivatoren wie Boni eine zu kurze Halbwertszeit haben.
Den Horizont von #NewPay erweitern
Das alles ist sehr einleuchtend. Was mir aber zu denken gibt ist folgendes: Die Beiträge wurden von einer Gruppe von Menschen geschrieben, die sich sehr engagiert der Sache annehmen, aber auch den Vorteil besitzen aus einer recht privilegierten gesellschaftlichen Position heraus zu schreiben. Dies soll nicht als Manko gelten und ich habe selbst das Privileg als studierender wissensdurstiger Mensch mit beiden Beinen mal mehr, mal weniger fest im Leben zu stehen. Dennoch besitzt die Blogparade meiner Meinung nach eine sehr große Schnittmenge an Perspektiven, die ohne Frage sehr wegweisend sind, aber sich bisher hauptsächlich nur an einen bestimmten Teil unserer Gesellschaft mit einem bestimmten Habitus orientieren.
Durch meine Tätigkeiten neben dem Studium in der Kinder- und Jugendarbeit fällt mir eine Sache immer wieder schmerzlich auf: Es gibt viel zu viele für die das Thema #NewPay wahrscheinlich nicht ansatzweise wertschöpfend sein wird, wenn wir den dazugehörigen gesamtgesellschaftlichen Diskurs, wenn auch meist unbewusst, umschiffen. Ich hatte das Glück, die Schule relativ unbeschadet abzuschließen. Viele Schüler, gerade in den Haupt- und Mittelschulen, haben das beispielsweise weniger. Viele dieser Kinder und Jugendlichen werden es auf ihrer Karriereleiter nicht einmal ansatzweise in die Nähe eines „High-Performers“ schaffen und darüber entscheiden können, (überspitzt formuliert) ob sie 9-to-5 ins Büro gehen oder von irgendeiner Südseeinsel aus Home Office machen.
Und dann ist da noch dieses Ding namens digitale Transformation (die in Deutschland – seien wir mal ehrlich – stellenweise noch nicht ganz ernst genommen wird…), welche die Arbeitswelt, wie wir sie heute noch kennen, um einige Jobs und Arbeitsbereiche kürzen wird. Letzte Woche war ich auf einem Vortrag mit Richard David Precht, der meinte, dass selbst die als immer wichtiger angesehene Informatik-Branche für viele „Wald-und Wieseninformatiker“ nicht mehr den Born der Glückseligkeit bedeutet. Heutzutage kann sich ja schon jeder Max Mustermann mit einem bisschen Verständnis von Technik und Design innerhalb von einem Tag das Basteln einer Homepage selbst beibringen, wofür es früher noch hart erlernter Softwarekünste bedurfte. Was früher und heute als einschlägige Berufserfahrung zählte bzw. zählt, kann ich mir mittlerweile mit wenigen Klicks selbst erlernen oder ich besuche die dafür notwendigen Kurse (ein Privileg, dass ich an meinem Studentenstatus gerade im letzten Jahr besonders schätzen gelernt habe).
Kommen wir aber mal wieder zurück zu den Kindern und Jugendlichen, die ich im letzten Jahr während einiger Trainings zur Berufsvorbereitung kennengelernt habe und deren Lebenswelt ich mit in die Diskussion aufnehmen möchte. Wenn ich mich an meine eigene Teenie-Zeit zurück erinnere, dann hatte ich damals zumindest ein ungefähres Gespür dafür, dass ich später gern „was mit Menschen“ machen wollte und mir das nicht unbedingt einen Porsche vor der Haustür einbringt. Aber ansonsten hätte ich wahrscheinlich auch eher fragend die Schultern gezuckt, hätte ich meine Vorstellungen von der Arbeitswelt konkreter beschreiben sollen. Die Jugendlichen, die zu den Trainings kommen, MÜSSEN aber so langsam ihre Position in der Arbeitswelt suchen und finden, wollen sie einen erfolgreichen Start in die Ausbildung haben. Dazu könnte ich jetzt einige Studien aufzählen, wem dies gelingt und wer eigentlich schon von Anfang an abgehängt wird. Viel wichtiger ist es mir aber folgendes als eine Voraussetzung von #NewPay aufzuzeigen:
"Du machst 'nen Abschluss, ich mach YouTube!"
Viele Schüler besitzen angesprochen auf ihre Stärken und Interessen schon mit 14 Jahren einen Selbstwert, den man bequem durch jeden Türspalt hindurchschieben kann. Oder haben sehr groteske Vorstellungen über die auf sie zukommende Arbeitswelt aufgeschnappt. Insbesondere hinsichtlich einer realistischen Bewertung von Leistung kann es da schon mal vorkommen, dass 90.000 Euro netto im Monat als Normalverdienst gilt. Und sollte man nirgends einen Ausbildungsplatz finden, winkt immer noch die Karriere als „Youtuber“ (leider kein Scherz und leider nicht selten). Die Schuld kann man jetzt bei den Eltern oder der Schule suchen. Oftmals trifft erfahrungsgemäß leider beides zu.
Aus Erfahrung kann ich aber leider auch bestätigen, dass sich beide Institutionen relativ häufig nicht in der Lage sehen, aktiv etwas an dieser Situation zu ändern, da sie selbst mit prekären Voraussetzungen bzw. Umständen zu kämpfen haben. Dazu nur zwei Stichpunkte:
a) soziale Reproduktion sowie „Die-da-oben-sind-Schuld“-Mentalität und
b) Schulen sind erfahrungsgemäß nicht wirklich dafür bekannt intrinsische Motivation zu fördern.
Die besten Noten bekommt, wer genau das wiedergeben kann, was der Lehrer erzählt hat. Querdenken und den Status Quo in Frage stellen? Fehlanzeige. Da kommen besonders solche Schüler ins trudeln, die von Zuhause aus nicht gerade die optimistischste Einstellung gegenüber Bildung im Allgemeinen mitbekommen haben.
"Young-Potentials" vs. "Low-Performer"
Innerhalb der Berufsvorbereitung erlebe ich dann Schüler, die gelernt haben den geringsten Weg des Widerstands zu gehen. Zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus. Für den Satz „Wir sind doch nur Hauptschüler“ hätte ich mal Strichliste führen sollen. Eines wird dabei immer sehr deutlich: Bevor diese Jugendlichen überhaupt jemals gearbeitet haben, sind sie von ihren potentiellen Aussichten auf dem Arbeitsmarkt bereits frustriert sowie demotiviert. Und Schulen, die dahingehend schon ein anderes Konzept fahren, werden oftmals von einen bestimmten Klientel bevorzugt, die es sich aufgrund ihres sozialen, kulturellen und ökonomischen Kapitals leisten können.
In der Konsequenz geht daher die Schere zwischen intrinsisch motivierten „Young Potentials“ und „Low-Performern“, die nur Dienst nach Vorschrift gelernt haben, immer weiter auseinander. Und um den Kreis der aufgeworfenen Digitalisierung zu schließen, lässt sich „Dienst nach Vorschrift“ irgendwann so weit maschinell automatisieren, dass viele ihren Platz in der Arbeitswelt der Zukunft verlieren oder gar nicht erst finden werden. Ganz zu schweigen davon, dass sich unter diesen Voraussetzungen eine ehrliche und selbstkritische Auseinandersetzung mit der eigenen Leistung, dem eigenen Wert nur schwer einfordern lässt.
#NewPay als Gedankenanstoß für eine solidarische Wertegemeinschaft
#NewPay bedeutet deshalb für mich auch, dass wir es als unsere gesellschaftliche Aufgabe ansehen sollten, den Chancen und Herausforderungen der nahen und fernen Zukunft adäquat zu begegnen. Und dabei sollten auch diejenigen einbezogen werden, die nicht per se die besten Voraussetzungen mitbringen, für sich selbst einen Wert in ihrem Tun zu sehen. Aus politischer Perspektive muss wahrscheinlich auf lange Sicht über ein faires und gut durchdachtes Grundeinkommen nachgedacht werden, wollen wir beispielsweise die „Argumentationsgrundlage“ von Wutbürgern nicht weiter füttern. Auf kurze Sicht müssen Wege gefunden werden, wie schon frühzeitig junge Menschen unterstützt werden können, damit sie sich zu solchen intrinsisch motivierten „Arbeitsgestaltern“ entwickeln, die wir durch die Blogparade vornehmlich ansprechen.
Das Schulsystem ist, was Veränderungen anbelangt, oftmals eine ziemlich hart zu knackende Nuss. Dennoch gibt es Schulen, die meist sehr gewillt sind, Kooperationen einzugehen, um ihren Schützlingen einen lebensnahen Bezug zum Arbeitsleben zu ermöglichen. Wenn wir dann noch dazu kommen, dass Schulen ihre Verantwortung für eine stärkere soziale Bildung erkennen, dann gelangen wir vielleicht zukünftig an den Punkt, an dem Solidarität mehr zählt als individuelle Nutzenmaximierung. Da darf sich übrigens auch jetzt schon jeder angesprochen fühlen. Anstatt Boni auszuzahlen, könnte man davon doch lieber mal sinnvolle Projekte oder Schulen unterstützen, die einen finanziellen Zuschuss dringend nötig hätten. Geben ist schließlich seliger als nehmen und zu sehen, was sich aus einer guten Tat Wunderbares entwickeln kann, ist sicherlich ein emotional sehr ergreifender Lohn.
Es gibt bestimmt noch viele andere Ideen. Vielleicht fühlt sich ja der ein oder andere inspiriert #NewPay auch einmal aus diesem Blickwinkel zu betrachten.
Hauptberuflich ist Anna-Marie Kühne noch Studentin des Masters Organisation, Governance, Bildung an der Technischen Universität Braunschweig, nebenberuflich seit Oktober Mitgestalterin bei CO:X. Zudem ist sie noch ab und an in der Jugendarbeit aktiv, bspw. als Berufsvorbereitungstrainerin für Haupt- und RealschülerInnen in Braunschweig.
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Ardalan Ibrahim (Freitag, 03 November 2017 22:47)
Ich mache in meinen Coachings bei Weiterbildungträgern sehr ähnliche Erfahrungen. Dort ist alles an "Schichtzugehörigkeit" recht gut vertreten und man kriegt ein sehr unmittelbares Bild von unserer Gesellschaft. Also: Was es heute alles gibt an menschlichen Situationen, das man sich nicht ausdenken könnte. Meine vielen inneren Klischees werden da durch reale Menschen aus Fleisch und Blut täglich aufgebrochen. - Ich wünsche mir oft, dass alle die Möglichkeit erhalten, sich in vertraulichen und unmittelbaren Gesprächen mit der unglaublichen Vielfalt an Menschen auseinanderzusetzen, die unsere Gesellschaft mittlerweile beinhaltet. Derzeit bleibt diese Vielfalt für die meisten von uns unwahrnehmbar, weil man sich außerhalb gesellschaftlicher Rollen kaum mehr begegnet und jeder von uns in seinem eigenen sozialen Saft bruzzelt. Auch wenn man mal nen Plausch mit nem Taxifahrer, einem Yorma's-Mitarbeiter, einer Sicherheitsbeamten oder einer Putzkraft hat, erzählen die einem als privilegiertem Akademiker normalerweise nicht, wie sich unsere Welt an dem Ort anfühlt, wo sich diese Menschen zufällig befinden. Wir haben heute Null Ahnung von Lebensgefühl, Wünschen und Bedürfnissen von Menschen, die nicht zu unserem eigenen Dunstkreis gehören. Lauter Biotope, die nicht wirklich verbunden sind. Und darüber als Dach nur "Social Media", die hinsichtlich ihrer Möglichkeit, echten Austausch zu stiften, eine traurige Lachnummer sind.
Ich habe extremen Respekt vor Unternehmen, die intern auf demokratische Strukturen setzen und damit die Hierarchie, die unsere Restgesellschaft beherrscht, aushebeln. Sie schaffen Inseln "des echten Austauschs und der gesellschaftlichen Integration". Man muss aber auch festhalten, dass die gesamtgesellschaftlichen Rahmebedingungen mit ihrer extremer finanzieller Ungleichheit, die wir zulassen, solche privaten Initiativen nicht stützen.
Mich erinnert das immer mehr an die Athenische Demokratie, die auch ein Elitenprojekt war, aus dem Besitzlose, Frauen, Kinder und "Metöken" ausgeschlossen waren. Heute sind die mit der falschen Herkunft aus unserem Demokratisierungs-Projekten ausgeschlossen. Wobei "falsche Herkunft" weniger was mit Ländern und Nationalitäten zu tun hat, als vielmehr mit den Eigentumsverhältnissen des Elternhauses, in das man als Mensch zufällig hineingeboren wurde.
Alexander Gerber (Samstag, 04 November 2017 05:18)
Im Jahr meines Abiturs hat mal jemand an die Wand unserer Schule gesprüht: "Wenn schon Elite, dann für alle!"
Diese Schule war für mich kein Automatismus. Ich habe sie mir ausgewählt und musste dafür kämpfen dorthin zu gelangen.
Ich habe dort gewohnt, wohin meine Mitschüler Radtouren am Sonntag gemacht haben.
Mein täglicher Schulweg war knapp 7km weit oder 45min lang - eine Richtung.
Wer den geringeren Widerstand gewählt hat, war in 15min und etwa 2km an seiner Schule.
Ich habe meine Schule geliebt und für ihren Erhalt gekämpft. Und warum?
"Not because it's easy - thus because it's hard!"
In meinem Studium war ich einer von zweien, die den Studienort bewusst gewählt haben. Der andere hat sein Studium dort vorzeitig beendet. Die knapp 400 anderen wurden durch die ZVS an diesen zweiten, dritten oder gar nicht gewünschten Ort zugewiesen.
Viele Revolutionen werden von privilegierten Intellektuellen begonnen.
Athen - von mir aus, Rom, Reformation (Luther), Frankreich, USA, Rußland, Kuba, Ost-Deutschland.
Die Priveligierten sind es, die Zeit, Muße und ausgebildete Fähigkeiten einsetzen können, um diese Veränderungen anzustoßen.
Das ist es, was sie der Gesellschaft, die sie privilegiert hat dafür schulden.
Ihre (unsere, meine) Freiheit stützt sich zu einem Teil auch auf die Unfreiheit anderer. Und die Freiheit, die ich anderen gewähre ist meine persönliche Unfreiheit in Form meiner Verpflichtung diese Bedingungen zu schaffen und zu bewahren.
ICH LEHNE "DIE GESELLSCHAFT" ALS AUSREDE AB!
Natürlich hat nicht jeder die selbe Ausgangssituation. Nach meiner Erfahrung aber, kommen diejenigen, die "Vorteile" von Geburt an genießen in ihrem Leben so einigermaßen klar.
Sie mögen materiell bevorzugt dastehen. Wer aber niemals etwas erreichen musste, kann den Wert von Erfolgen nicht einschätzen.
Und daran wird die zweite oder dritte Generation zu Grunde gehen.
Noch einmal Buddenbrooks lesen?
Eigentum im Sinne von materiellem Wohlstand wird vollkommen überbewertet.
Bildung und menschlicher Umgang sind es, die ein "auskömmliches Fortkommen" ermöglichen. Damals wie heute.
Und in diesem Punkt ist so mancher "Street Smart" einem "Book Smart" weit überlegen.
Gerade gestern habe die Mutter unserer Kinder und ich uns in der Entscheidung bekräftigt, wohin unsere Kinder unserem Wunsch nach zur Schule gehen sollen. Wir haben uns wegen (sic!) der Selektionskräfte gegen die Musik- und gegen die Sportklasse entschieden.
Unsere Kinder sollen mit den "Normalos" in eine Klasse gehen. Mit Tochter und Sohn vom "Dönermann" gegenüber. Mit der Tochter vom Jazz-Musiker aus Gibraltar und der Mutter, die mit der Pferdeschau durch Deutschland tingelt. Mit den Raufbolden, die keine bessere Form finden, ihre Verzweiflung auszudrücken und mit dem Sohn der Professorin aus Halle.
Wer ist seines Glückes Schmied?
Ardalan (Samstag, 04 November 2017 10:10)
Ich glaube, Anna-Maria Kühne, Du und ich, wir teilen mit den gleichen Wunsch: Eine integrierte, gut vernetzte und demokratische Gesellschaft, in der sich Menschen in nahezu allen Verhältnissen auf Augenhöhe begegnen. Und auf dieser Basis sehr unterschiedliche Entscheidungen bezüglich ihrer Lebensgestaltung treffen können, ohne dass das etwas an ihrer anerkannten Wertigkeit als Menschen und Mitglieder der Gemeinschaft ändert.
Und Dein Test löst in mir die Frage aus: Wie viele wie Dich gibt es derzeit, Alexander? - In meiner Umgebung nämlich nur sehr wenige. Ich lebe in München, einer an sich schon privilegierten Stadt. In einem nicht ganz so privilegierten Viertel. Hier sind schon zu Kindergartenzeiten ihrer Kinder ein Großteil derjenigen Menschen weggezogen, die man früher mal "Mittelschicht" genannt hat. Und zwar: "wegen der Schule", "wegen dem hohen Ausländeranteil an dieser Schule". Aus Angst um die Zukunft ihrer wertvollen Kinder. Die finanzielle und bildungsmäßige Spaltung der Gesellschaft konnte ich hier live miterleben, in regelmäßigen Spielplatz-Gesprächen, die ich mit vielen Eltern in meinem Viertel hatte. Der erkennbare Treiber der sozialen Segregation: "Angst vor gesellschaftlichem Abstieg". Spätestens dann mit dem "Schulübertritt" wird diese Angst für die meisten Eltern so massiv, dass sie - anders als Du und die Mutter Deiner Kinder - diesen Ängsten nicht mehr standhalten. Das Gymnasium muss es sein und es wird ALLES unternommen, dass das klappt.
- Wir können nun diese Eltern für verrückt erklären. Oder das System, das derart desintegriert.
Für mich bringt uns das keineswegs in eine Opferhaltung. Es weist nur daraufhin, dass es Arten von Problemen gibt, die wir als Einzelne eben nicht lösen können, sondern die gesellschaftliche, gemeinsame, institutionelle Lösungen brauchen. Wir sind Schöpfer der Gesellschaftlichen Welt, innerhalb derer wir dann individuelle Entscheidungen treffen können.
Schaut man nur auf das Individuum generiert man systematisch Märtyrertum. - Und eine Gesellschaft, die Märtyrer braucht, um das Gute am Leben zu halten, ist immer eine Gesellschaft mit institutionellem Reformstau.
Mein momentaner Stand ist: Wir brauchen ganz andere Schulen als die, die wir geschaffen haben und am Leben halten. Und wir brauchen ganz ander politische Institutionen als die, die wir derzeit geschaffen haben und am Leben halten.